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23.03.21 –
Umweltminister Lies hat am Dienstag (23. März) eine Solarpflicht für neue Gewerbedächer angekündigt. Aus Sicht der Grünen ist dies weit von einer notwendigen Solardach-Offensive für Niedersachsen entfernt.
Imke Byl, energiepolitische Sprecherin Imke Byl:
SPD und CDU backen bei der Energiewende leider mal wieder ganz kleine Brötchen. Während in anderen Bundesländern längst eine Solarpflicht für alle neuen Dächer gilt, will Niedersachsen lediglich Regeln für große Dächer auf neue Gewerbegebäuden schaffen.
Wir Grünen fordern eine echte Solaroffensive mit Solarpflicht für alle Neubauten! Gekoppelt mit einem freiwilligen Pachtmodell ermöglichen wir so allen Dachbesitzer*innen die Möglichkeit, Solarstrom zu erzeugen. Umweltminister Lies möchte gern bis zum Jahr 2040 rund 65 Gigawatt Photovoltaik in Niedersachsen installieren, um die Energieversorgung klimaneutral zu gestalten. Doch um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, muss jede geeignete Dachfläche genutzt werden, nicht nur wenige große. Die Erzeugung von Strom oder Wärme auf dem eigenen Dach lohnt sich – für den Geldbeutel und fürs Klima.
Hintergrund:
Die geplante Solarpflicht soll lediglich auf neuen Gewerbegebäuden mit einer Dachfläche von über 75 Quadratmeter gelten. Die öffentliche Akzeptanz für Photovoltaik auf Dachflächen und anderen bereits versiegelten Flächen ist besonders hoch. Laut aktuellem Energiewendebericht des Landes sind in Niedersachsen bislang lediglich rund 4 Gigawatt Photovoltaik installiert (Daten aus dem Jahr 2018). Das ist die Bilanz nach 20 Jahren Förderung der Photovoltaik durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Um die Energiewendeziele bis zum Jahr 2040 zu erreichen, muss sich das Ausbautempo für die Photovoltaik in Niedersachsen um das 15-fache beschleunigen.
Imke Byl (MdL)
Sprecherin für Umwelt, Energie, Klimaschutz und Frauenpolitik
Kategorie
2021 | Klimaschutz | Landtag | Umweltschutz
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