Redebeitrag von Theresa Weinziehr auf der FridayForFuture-Demo am 20.09.2019 in Walsrode

Parents for Future Heidekreis/Scientists for Future Hannover

23.09.19 –

 

Parents for Future Heidekreis/Scientists for Future Hannover

 

Guten Tag,  
 
Ich stehe hier heute nicht als jemand, der um die Fakten weiß.  Der deutlich macht, dass es 5 vor 12 ist.

Auch nicht als Mutter, die ihre Angst zeigt.  
 
Nein. Ich möchte mit ihnen als Enkel sprechen, denn Enkel sind wir alle. Als jemand, dem diese eine Erde in die Hand gegeben wurde.  
 
Als jemand, der sich heute fragt:  
Was will ich weitergeben?
Was ist mir wirklich wichtig?  
Worum geht es hier eigentlich?
 
Es geht darum, dass ich ein glückliches und zufriedenes Leben leben möchte.  
Es geht aber auch darum, dass ich meinen Enkeln eine Welt in die Hand geben möchte, in der sie ein glückliches und zufriedenes Leben führen können.
 
Es geht darum, dass ich nicht mehr sicher sagen kann, dass ich ein gutes Erbe hinterlasse.
 
Es geht darum, dass ich heute auf Kosten meiner Enkel lebe. Beim Einkaufen, Reisen, Essen. In allen Lebensbereichen.
 
Es geht darum, dass ich mich frage, warum das so ist. Und ob es nicht anders sein kann. Und ich trotzdem glücklich sein kann.  
 
Es geht darum sich einzugestehen, dass der Klimawandel nicht die bösen Anderen sind.  
 
Zuzugeben, dass es meine Strategien sind, die ich hinterfragen muss.  
Wie viele Urlaube brauche ich? Wieviel Autofahren? Wie viele Handys? Wie viele Dinge?
 
Es geht darum, mich auf die Suche nach meinen elementaren Bedürfnissen zu machen. Es geht darum, neu zu denken. Von meinen innersten Wünschen her zu denken.  
Was will ich wirklich?
Was brauche ich wirklich?
 
Denn der Klimawandel, das bin ich. Ich mit meinem Sein und meinen Bedürfnissen.  Ich mit meinem Leben, meinem Konsum und meinen Gewohnheiten.
 
Ich weiß es heute leider ganz genau.
 
Mein Verhalten bedroht das wichtigste, was wir haben:  unsere Ernährung, unsere Gesundheit,
unseren Frieden.
Die friedliche Zukunft meiner Enkel.
 
Deshalb darf ich die Augen nicht verschließen. Deshalb muss ich an mir arbeiten.
 
Denn ich weiß es:
 
Ich bin mächtig.
Ich bin mitverantwortlich für den Temperaturanstieg.
Ich kann auch was dagegen tun.
 
Es fehlen mir aber auch die Rahmenbedingungen.
 
Ich fordere daher die Politik dazu auf, mich auf meinem Weg zu unterstützen.  Mit einem CO2 Preis. Mit einer klimafreundlichen Stromversorgung.  
 
Denn ich werde die Zeit nicht zurückdrehen können. Ich will es gar nicht.  
Ich möchte heute und hier neue Wege finden.
Ich möchte ein Leben leben, dass meine Enkel achtet.
 
Es ist möglich.  
 
Ich bin mit meiner Suche nicht alleine. In Deutschland und rund um den ganzen Globus fragen sich Menschen dieselbe Frage: wie soll es weitergehen?
 
Ich weiß, dass uns Lösungen einfallen können. Ich weiß, dass wir in der Lage sind, zerstörtes wiederaufzubauen. Unsere Großeltern haben es uns vorgemacht.
 
Seien wir die Großeltern, die wir für unsere Enkel sein wollen.
 
Dankeschön.

Kategorie

2019 | Soziales | Umwelt

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