Anfrage zur Belastung mit Stickoxid und Feinstaub in der Soltauer Innenstadt

Zur Ratssitzung am 07.12.2017 stellt der Ratsherr Dietrich Wiedemann für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eine Anfrage zur Belastung mit Stickoxide und Feinstaub in der Soltauer Innenstadt an den Bürgermeister.

06.12.17 –

Zur Ratssitzung am 07.12.2017 stellt der Ratsherr Dietrich Wiedemann für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eine Anfrage zur Belastung mit Stickoxide und Feinstaub in der Soltauer Innenstadt an den Bürgermeister.
Das Problem der Stickoxid-Belastungen in niedersächsischen Städten und Gemeinden ist offenbar deutlich größer als bislang angenommen. Eine vom Umweltministerium beauftragte Studie zeigt, dass es in zahlreichen Kommunen potenzielle Gefahrenpunkte gibt. Darunter sind neben Städten wie Hannover, wo ein Überschreiten der Grenzwerte bereits amtlich gemessen wurde, auch viele kleinere Orte wie Buchholz in der Nordheide und Lüchow.
 Auch die Städte Soltau und Bad Fallingbostel wurden in der aktuellen „Hermelin“-Studie als zwei von insgesamt 40 niedersächsischen potenziellen „Hotspots“, als Orte mit potenziell höchster Schadstoffbelastung durch Stickoxide und Feinstaub ermittelt.
Ist man NO² länger ausgesetzt, kann es laut Bundesgesundheitsministerium die Lungenfunktion beeinträchtigen und zu chronischen Herz-Kreislauferkrankungen führen. Nach Angaben der Europäischen Umweltagentur hat Stickstoffdioxid im Jahr 2012 in Deutschland 10 000 Todesfälle verursacht. Neuere Zahlen gebe es nicht, berichtet das Institut für Epidemiologie II am Helmholtz-Zentrum München (Stand 2017).
Eine Medizinstudentin hat gelegentlich berichtet, in ihrer Ausbildung habe man ihr die dunkle Lunge eines Menschen vorgestellt. "Das ist wohl eine Raucherlunge!" habe sie vermutet. Ihr ausbildender Arzt: "Nein, der Mensch dem diese Lunge gehörte, der hat nicht geraucht, das ist nur eine Großstadtlunge."
Wir fragen den Bürgermeister nach den Grenzwerten und der aktuell gemessenen Belastung mit Stickoxid und  Feinstaub in der Soltauer Innenstadt (Wilhelmstrasse, Lüneburger Straße und Walsroder Straße) und nach Vergleichswerten in der Vergangenheit, die anlässlich der Prüfung der Eignung Soltaus und seiner Therme als Kurort gutachtlich erfasst worden sind. Dabei geht es uns um die reinen Fakten und (noch) nicht um Wertungen und Ursachen-Analysen. Wir bitten ausdrücklich um Bekanntgabe auch der Messungen, die unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen.
Gibt es tageszeitliche Schwankungen bei den Mess-Ergebnissen? Wir weisen vorsorglich darauf hin, dass wir Mittelwerten mit Kritik begegnen werden.
Hat das Grünflächenamt der Stadt/AWS Erkenntnisse über den Zustand der Belaubung der Straßenbäume im Vergleich mit verkehrsfernen Zonen der Stadt? (Wir verweisen auf Erkenntnisse über rückläufige Photosynthese bei Nutzpflanzen bei steigendem CO²-Gehalt der Luft.) 

Soltau, den 24.11.2017  Dietrich Wiedemann

Kategorie

2017 | Gesundheit | Klimaschutz | Umweltschutz

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