Grüne: Ursachenforschung zu Krebshäufungen in Bothel muss intensiviert werden

Seit Jahren treten vor allem im Raum Bothel (Landkreis Rotenburg) vermehrt Krebserkrankungen auf. Eine aktuelle Studie des Sozialministeriums schließt als Ursache die Erdgasförderung nicht aus.

04.01.19 –

Studie zu Krebshäufungen in Bothel
Grüne: Ursachenforschung muss intensiviert werden

Darum geht’s

Seit Jahren treten vor allem im Raum Bothel (Landkreis Rotenburg) vermehrt Krebserkrankungen auf. In Studien wurde die Signifikanz für einige Krebsarten nachgewiesen. Die gestern (18. Dezember 2018) vom Sozialministerium veröffentlichte Studie enthält Hinweise, dass die Erdgasförderung als Ursache dieser Erkrankungen nicht ausgeschlossen werden kann.

Das sagen die Grünen

Eva Viehoff, regionale Abgeordnete für den Landkreis Rotenburg (Wümme)

„Die Studienergebnisse machen erneut deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Ich begrüße daher die Entscheidung des Sozialministeriums, mit der geplanten Folgestudie die Ursachenforschung zu intensivieren, um die auslösenden Faktoren für die Krebshäufung in Erdgasfördergebieten genauer einzugrenzen. Bis wirklich belastbare Ergebnisse vorliegen, braucht es vorsorglich einen sofortigen Stopp der Erdgasförderung in Gebieten mit signifikanten Auffälligkeiten. Die Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner muss Vorrang vor den Profitinteressen der Erdgaswirtschaft haben.“

 

Imke Byl, umweltpolitische Sprecherin

„Es kann nicht sein, dass das Ministerium einerseits Studienergebnisse mit deutlichen Hinweisen auf einen Zusammenhang zwischen Erdgasförderung und Häufungen von Krebserkrankungen veröffentlicht und gleichzeitig die Reststoffbeseitigungsanlage in der Samtgemeinde Bothel durch das Landesbergamt genehmigt wird. Damit kommt eine weitere Belastung auf die Region zu. Die Anwohnerinnen und Anwohner fühlen sich mit dieser Entscheidung zurecht nicht richtig berücksichtigt – stattdessen werden weiter Fakten für die Erdgasindustrie geschaffen.“

Zum Hintergrund

Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass die Gesundheitsauswirkungen bei der Förderung von Kohlenwasserstoffen noch nicht ausreichend erforscht sind. Die statistischen Zusammenhänge geben jedenfalls keine Entwarnung – das Sozialministerium hat eine Folgestudie angekündigt.

Pressemitteilung des Niedersächsischen Sozialministeriums

Kategorie

2019 | Fracking | Gesundheit

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